Das Jahr 2020 brachte eine Neuerung bei der Ausstattung von Bestandsimmobilien und Neubauten mit Stromzählern. Bisher galt die Pflicht zur Installation der Smart Meter nur für Wohnungen, Häuser und Gewerbeeinheiten mit einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 10.000 Kilowattstunden. Außerdem mussten nur Objekte mit intelligenten Stromzählern ausgestattet werden, die von hauseigenen Stromerzeugern mit einer Leistung vom mehr als 7 Kilowattstunden ausgestattet waren. Genau das änderte sich am 1. Januar 2020. Seither benötigen alle Nutzer mit einem Stromverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr einen Smart Meter.
Warum macht die Installation der Smart Meter überall jetzt schon Sinn?
Bei der aktuellen Regelung handelt es sich um eine Übergangsbestimmung, die im Jahr 2032 ausläuft. Wer als Immobilienbesitzer oder Immobilienkäufer auf die späteren Änderungen vorbereitet sein will, lässt jetzt schon überall Smart Meter installieren. Sie bieten entscheidende Vorteile sowohl für die Netzbetreiber und Energieversorger als auch die Nutzer der Wohnungen, Häuser und Gewerbeobjekte. Das beginnt bereits damit, dass die Energieverbrauchswerte aus der Ferne abgelesen werden können. Die Ablesung kann dabei nicht nur zu den üblichen Terminen für die Abrechnung erfolgen, sondern eine kontinuierliche Erfassung unterstützt ein effizientes Energiemanagement. Aus der Analyse dieser Daten ergeben sich Hinweise zur saisonalen und tageszeitabhängigen Verteilung der Lastspitzen. Das Wissen um die Verteilung des Stromverbrauchs ist insbesondere mit Blick auf die voranschreitende Umstellung auf erneuerbare und umweltfreundliche Energiequellen wichtig.
Mit einem Smart Meter steigern Immobilienbesitzer den Komfort für die Mieter
Energetische Aspekte sind im 21. Jahrhundert einer der
wichtigsten Gründe bei der Entscheidung für oder gegen den Kauf oder die Miete
einer Immobilie. Wer Smart Meter einbauen lässt, verschafft sich einen wirksamen
Pluspunkt. Diese Messgeräte helfen den Nutzern der Immobilien, ihren eigenen
Verbrauch genau zu analysieren und daraus Maßnahmen zur Einsparung von
Elektroenergie abzuleiten. Interessant ist das nicht nur mit Blick auf die
absehbare Entwicklung der Strompreise, sondern auch die Umwelt und das Klima
ziehen daraus Vorteile. Wie bedeutend die Energieeinsparung als ein Punkt des
Klimaschutzes ist, haben die Rekordsommer 2017 und 2018 sehr eindrucksvoll
unter Beweis gestellt.
Vermieter von Immobilien sollten wissen, dass sie bei den potentiellen Mietern
und Pächtern auf eine enorme Akzeptanz der Smart Meter stoßen. Das beweisen
Daten aus einem Pilotprojekt, bei dem über 1000 private Haushalte auf den
Inseln Fehmarn und Rügen sowie in Bayern und Sachsen-Anhalt mit solchen
modernen Messgeräten ausgestattet wurden. 80 Prozent der davon betroffenen
Stromkunden betrachteten die Umstellung für sich selbst als sehr positiv.
Smart Meter in Immobilien sind auch mit Blick auf die E-Mobilität unverzichtbar
Wollen Sie als Eigentümer von Immobilien zukunftsfähig sein, behalten Sie bitte auch die Entwicklung von Infrastrukturen für die Verbreitung der E-Mobilität im Auge. Die Integration von Ladeplätzen für E-Autos und E-Bikes an den Stellplätzen Ihrer Tiefgarage ist eine äußerst interessante Investition, mit der Sie sich neue Zielgruppen bei den Mietern erschließen können. Smart Meter helfen an dieser Stelle bei der konkreten Zuordnung der Verbräuche, wenn Ladesäulen von mehreren Stellplätzen aus genutzt werden können. Diese Zuordnung ist die Basis einer zutreffenden Umlage der dadurch entstehenden Stromkosten beispielsweise über die Betriebskostenabrechnung. Wissenswert ist allerdings, dass die Umrüstung nicht ohne die Zustimmung des Messstellenbetreibers möglich ist. Diese müssen die Betreiber der Messstellen nicht geben, wenn die Verbrauchsmengen unter den Werten für die gesetzliche Pflicht zum Betrieb der Smart Meter liegen. Allerdings ist eine Verweigerung eher unwahrscheinlich, weil die Installation der modernen Messtechnik die umweltpolitischen Ziele der Bundesregierung unterstützt.
Welche Kosten müssen Sie für den Einbau der Smart Meter planen?
Die Umstellung auf Smart Meter in Bestandsbauten und die Erstausstattung in Neubauten sind günstiger, als viele Eigentümer und Bauherren von Immobilien denken. In einem Privathaushalt mit einem Stromverbrauch von bis zu 3500 Kilowattstunden pro Jahr liegen die Jahresgebühren nach den Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bei etwa 40 Euro. Für ein Einfamilienhaus mit Anschluss fürs E-Auto oder einer elektrischen Wärmepumpe müssen Sie etwa 100 Euro pro Jahr für die Ausstattung mit einem geeigneten Smart Meter planen. Die gleiche Jahresgebühr fällt für ein Einfamilienhaus mit Solaranlage mit mehr als 7 und maximal 15 Kilowatt Nennleistung an. Für Gewerbeeinheiten mit einem Jahresstromverbrauch zwischen 10.000 und 20.000 Kilowattstunden müssen Sie jährliche Gebühren in Höhe von etwa 130 Euro einplanen. Hinzu kommen Elektriker kosten in den Fällen, in denen die Smart Meter nicht in die vorhandenen Zählerschränke passen. Diese Kosten müssen die Eigentümer der Wohnimmobilien und Gewerbeimmobilien tragen.
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