Wohnungen kaufen: Welche Städte liegen im Trend?

Wer Häuser oder Wohnungen kaufen will, ist mit einem Blick auf verschiedene Faktoren gut beraten. Neben der Entwicklung des Arbeitsmarkts sollten Interessenten auch das Wanderungssaldo (Verhältnis aus Zuzügen und Wegzügen) genauer unter die Lupe nehmen. Das Wanderungssaldo gibt einen Ausblick auf die Entwicklung der Nachfrage und damit gleichzeitig auf die zu erwartenden Trends bei den Kaufpreisen für Immobilien aller Art. Dabei kommt den deutschen Metropolen – logischerweise – eine Sonderstellung zu.

Berlin war, ist und bleibt ein interessanter Ort für den Immobilienkauf

Nach einer Analyse des Gewos-Instituts Hamburg soll die Zahl der in Berlin lebenden Menschen bis zum Jahr 2035 um rund 6,6 Prozent ansteigen. Das bestätigt den Trend, der sich in der deutschen Hauptstadt durch das gesamte letzte Jahrzehnt abzeichnet. Im Jahr 2011 wurden in Berlin rund 3,326 Millionen Einwohner gezählt. Bis zum Jahr 2020 wuchs die Zahl der Einwohner um rund 340.000 an. Das heißt, nach den Prognosen der Gewos-Experten wird sich das Bevölkerungswachstum etwas verlangsamen, aber keinesfalls zum Stillstand kommen. Ein solides Wachstum der Bevölkerungszahl ist ein Garant für eine konstant hohe Nachfrage nach Immobilien vom Eigenheim über Eigentumswohnungen bis hin zu Gewerbeobjekten. Dazu trägt beim Standort Berlin vor allem bei, dass nun auch der neue Hauptstadtflughafen nach unzähligen Verzögerungen endlich den regulären Betrieb aufnehmen konnte.

Häuser und Wohnungen in Frankfurt am Main sind gute Investitionen

Auch der Metropole Frankfurt am Main wird bis zum Jahr 2035 ein mit 6,2 Prozent stabiles Bevölkerungswachstum prognostiziert. Zu Jahresbeginn 2020 zählte Frankfurt am Main rund 761.600 Einwohner. Nach den Prognosen der Stadtverwaltung soll die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2030 auf rund 810.000 und bis zum Jahr 2040 auf knapp 830.000 steigen. Die 2015 erstellten Prognosen der Bertelsmann-Stiftung fallen mit rund 785.000 Einwohnern im Jahr 2030 nicht ganz so deutlich aus. Fakt ist jedoch, dass sich der Kauf von Häusern und Wohnungen in der bedeutendsten Finanzmetropole Deutschlands lohnt, denn auch hier ist weiterhin mit steigenden Immobilienpreisen zu rechnen.

Wie sehen die Prognosen für andere deutsche Großstädte aus?

Für München prognostizieren die Experten des Gewos-Instituts bis 2035 lediglich ein Bevölkerungswachstum von rund 4 Prozent. Ein Grund dafür sind die in der bayerischen Landeshauptstadt überdurchschnittlich hohen Kaufpreise und Mieten. Deshalb gehen Immobilienmarktanalysten davon aus, dass sich in München die Nachfrage auf die Vororte und umliegenden Kommunen verlagern wird. Wer als Investor eine besonders gute Rendite bei einem Wiederverkauf erzielen möchte, sollte sich deshalb besser nach geeigneten Objekten im Umland von München umschauen.

Hamburg kommt mit einem prognostizierten Wachstum der Bevölkerungszahl von 4,7 Prozent deutlich besser weg. Auch die nordrhein-westfälische Metropole Köln ist anhand der Bevölkerungsprognose ein interessanter Ort für einen Immobilienkauf. Ganz anders ist die Lage im nahegelegenen Düsseldorf, denn für diese Großstadt wird lediglich ein Bevölkerungswachstum von knapp einem Prozent vorhergesagt. In Stuttgart verlangsamt sich der Anstieg der Bevölkerungszahl auf 2,6 Prozent bis zum Jahr 2035 nach der Prognose des Gewos-Instituts. Die Bertelsmann-Stiftung geht in ihrer Prognose davon aus, dass 2030 etwa 639.500 Menschen in Stuttgart leben werden. 

Lage auf dem Arbeitsmarkt beim Immobilienkauf einbeziehen!

Beim Blick auf die aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit vom Mai 2021 bleibt der Kauf von Wohnungen und Häusern in Baden-Württemberg und Bayern interessant. Beide Bundesländer weisen die bundesweit niedrigste Arbeitslosenquote auf. In dieser Hinsicht schneiden Berlin, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern am schlechtesten ab. Im Mittelfeld bei der Arbeitslosenquote platzieren sich Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Sachsen-Anhalt. In Berlin dürfte sich die Situation durch die Neuansiedelung von Unternehmen im Umfeld des Flughafens BER in eine positive Richtung ändern. Deutlich schlechter sind die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern. Dort dürfte es auch in Zukunft noch viele Chancen auf echte Schnäppchen beim Immobilienkauf geben.

Bild von Klaus Prange auf Pixabay