Der Lärmschutz in Mietwohnungen spielt bei Auseinandersetzungen mit den Nachbarn eine sehr wichtige Rolle. Bundesweit hat rund die Hälfte aller Probanden einer größeren Umfrage bereits das Problem von Nachbarschaftsstreitigkeiten gehabt. 74 Prozent der Befragten gab an, dass der Grund dafür Lärmbelästigungen waren. Auf dem zweiten Rang landeten mit 53 Prozent falsch geparkte Autos vor nicht eingehaltenen Pflichten aus der Hausordnung (52 Prozent). 48 Prozent fühlten sich durch die Haustiere der Nachbarn gestört und Probleme mit einem zugestellten Treppenhaus gaben 40 Prozent der Probanden an.
Was ist beim Lärmschutz in Mietwohnungen zu beachten?
Die Ruhezeiten sind in den Stadtordnungen und in den Hausordnungen festgelegt. In den meisten Fällen geht die Mittagsruhe täglich von 13 Uhr bis 15 Uhr. Die Nachtruhe beginnt um 22 Uhr und endet um 6 Uhr. Zusätzlich gelten die Regelungen zur Sonntagsruhe und Feiertagsruhe. Für Handwerker gibt es Sonderregelungen, die einige Ausnahmen beinhalten. Sie müssen beispielsweise an Werktagen die Mittagsruhe nicht beachten. Allerdings gelten diese Ausnahmen nicht für Nutzer, die in ihrer Mietwohnung handwerkliche Arbeiten selbst durchführen. Besonders hinderlich ist das beispielsweise beim Umzug. Um Beschwerden von Nachbarn vorzubeugen, ist es deshalb ratsam, die Nachbarn mit einem kleinen Aushang auf mögliche Lärmbelästigungen am Umzugstag vorzubereiten und sich im Vorhinein für die eventuellen Störungen der Mittagsruhe zu entschuldigen.
Welche Ausstattungen für Mietwohnungen kommen dem Lärmschutz zugute?
Die Nutzer haben einige Möglichkeiten, mit genehmigungsfreien Maßnahmen die Übertragung von Schallwellen in die benachbarten Mietwohnungen zu unterdrücken. Eine sehr einfache Chance besteht darin, bereits beim Einzug die Anbauwand im Wohnzimmer sowie die Schränke im Schlafzimmer und dem Kinderzimmer an den Wänden aufzustellen, an die sich benachbarte Wohnungen anschließen. Vor dem Aufbau der Möbel ist es ratsam, den Fußboden mit Korkplatten, Filzbahnen oder Schaumfolienbahnen auszulegen, bevor der Teppichboden, das Laminat oder Kunststoffbodenbeläge aufgebracht werden. Hier sind auch die Vermieter gefragt, wenn eine Vermietung der Wohnungen mit vorbereiteten Bodenbelägen erfolgen soll. Viele Modelle der Spanndecken bieten ebenfalls Vorteile beim Schallschutz.
Nachbarschaftsstreitigkeiten durch falsch geparkte Autos vermeiden
Durch die Führerscheinausbildung sollte jeder Autofahrer den Paragrafen 1 der Straßenverkehrsordnung kennen. Er verlangt von jedem Teilnehmer am Straßenverkehr gegenseitige Rücksicht. Sie beginnt bereits damit, das Fahrzeug sofort wegzufahren, nachdem es vor der Haustür beladen oder entladen wurde. Schließlich möchte jeder Nutzer einer Mietwohnung im Haus den Komfort haben, seine Einkäufe nicht vom weiter entfernten Parkplatz bis ins Haus schleppen zu müssen. Vielerorts herrscht ein eklatanter Parkplatzmangel, obwohl viele Kommunen bereits einen Stellplatzschlüssel in ihre Bauordnungen eingefügt haben. Er muss in der Regel lediglich bei Neubauten oder größeren Ausbauten eingehalten werden. Deshalb sind hier die Eigentümer von Bestandsbauten gefragt. In vielen Wohnanlagen werden die Trockenplätze nur noch zu einem sehr geringen Teil genutzt. Es wäre deshalb zur Vermeidung von Nachbarschaftsstreitigkeiten wegen falsch geparkter Autos sinnvoll, über eine Umwandlung eines Teils der Trockenplätze in begrünte PKW-Stellflächen (Rasengittersteine) nachzudenken.
Pflichten aus der Hausordnung eventuell an Dienstleister übertragen
Der Hauptgrund für Nachbarschaftsstreitigkeiten wegen Verletzungen der Pflichten aus der Hausordnung beziehen sich auf die Reinigung der Treppenhäuser und Gemeinschaftsräume. Inzwischen beugen viele Verwalter von größeren Gebäuden mit Mietwohnungen auf einfache Weise vor. Sie übertragen die Reinigungsaufgaben an Hausmeisterdienste und rechnen die Ausgaben über die Betriebskosten ab. Die Kosten in Plattenbauten mit 3 Wohnungen je Etage beginnen je nach Anbieter bei etwa 12 bis 15 Euro pro Wohnung und Monat. Viele Mieter sind dankbar, wenn sie sich um die Treppenreinigung sowie die Reinigung der Treppenfenster, der Kellergänge sowie der Gemeinschaftsräume nicht kümmern müssen. Das betrifft durchaus nicht nur Senioren, sondern auch Familien mit Kindern möchten ihre Freizeit lieber anders als mit Besen, Kehrschaufel und Scheuerlappen in der Hand verbringen. Für Vermieter hat die Übertragung dieser Aufgaben an einen gewerblichen Dienstleister einen zusätzlichen Vorteil. Auf diese Weise ist garantiert, dass beispielsweise das unerlaubte Zustellen der Treppenhäuser und Fluchtwege durch Mieter schnell erkannt und abgemahnt werden kann.
Das Problem der Störungen durch Haustiere ist sehr komplex
Viele Nachbarschaftsstreitigkeiten unter den Nutzern von Mietwohnungen beziehen sich auf Störungen durch die Haustiere von Nachbarn. Allerdings haben Vermieter seit einem BGH-Urteil aus dem Jahr 2013 (Aktenzeichen BGH VIII ZR 168/12) nur noch sehr begrenzte Möglichkeiten, die Haltung von Katzen und Hunden zu untersagen. Sollte jedoch ein Hund unbeaufsichtigt sein und stundenlang am späten Abend und in der Nacht bellen, greift ein Urteil des Landgerichts Hamburg (Aktenzeichen 333 S 151/98). In diesen Fällen darf der Vermieter die dauerhafte Entfernung des Tiers aus der Mietwohnung fordern. Das gilt genauso, wenn ein Mieter eine übermäßig hohe Anzahl an Tieren in seiner Wohnung hält oder die Zustände in der Wohnung (beispielsweise Messiewohnungen) das Tierwohl und die Gesundheit der Nutzer und der Nachbarn akut gefährdet. Die Kleintierhaltung (Wellensittiche, Hamster, Meerschweinchen etc.) darf nach dem oben genannten BGH-Urteil nicht grundsätzlich per Klausel im Mietvertrag untersagt werden. Ausnahmen stellen Tiere mit einem besonderen Gefahrenpotential dar (beispielsweise Giftspinnen und Giftschlangen).
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