Während die Zahl der vorhandenen Mietwohnungen in Deutschland kontinuierlich gewachsen ist, blieb die durchschnittlich vorhandene Wohnfläche pro Kopf ziemlich konstant. Innerhalb eines Jahrzehnts wurde dabei lediglich ein Plus von etwa 1,5 Prozent verzeichnet. Bundesweit stehen jedem Einwohner nach den Angaben des Statistischen Bundesamts knapp 47 Quadratmeter zur Verfügung. Spitzenreiter bei der Wohnfläche pro Person ist das Saarland und das Schlusslicht bildet Sachsen. Zusätzlich fällt auf, dass die Wohnfläche pro Kopf bei Wohneigentum (bundesweit im Schnitt 118 Quadratmeter deutlich größer als bei der Anmietung von Wohnraum ist (durchschnittlich 71 Quadratmeter). Außerdem gibt es Besonderheiten bei den Stadtstaaten (Berlin, Bremen, Hamburg), denn dort beträgt die durchschnittliche Wohnungsgröße nach den Angaben des Statistischen Bundesamts lediglich 66 Quadratmeter.
Singles müssen sich in Mietwohnungen besonders stark einschränken
Bei der Wohnfläche pro Kopf führen Senioren die Rangliste der Menschen mit dem meisten Platz an. Sie haben im Schnitt 60 Quadratmeter zur Verfügung. Ein Grund dafür ist, dass ein Großteil der Seniorinnen und Senioren in ihrer Wohnung bleiben, wenn der Partner oder die Partnerin verstirbt. Dadurch ist die nutzbare Fläche vor allem bei Eigentumswohnungen überdurchschnittlich hoch. Senioren in Mietwohnungen tendieren allein zur Reduzierung der laufenden Kosten eher zu einem Umzug in eine kleinere Wohnung. Bundesweit gibt es allerdings auch rund 1,5 Millionen Singles, die eine Mietwohnung mit einer Fläche von maximal 40 Quadratmetern bewohnen. Hier spielen vor allem die Einkommensverhältnisse zusammen mit dem Blick auf die Entwicklung der Mieten eine wichtige Rolle. Studenten drücken den Durchschnitt kräftig nach unten. Dafür ist hauptsächlich der Trend zur Bildung studentischer Wohngemeinschaften verantwortlich. Dort finden sich teilweise Wohnflächen von weniger als 20 Quadratmeter pro Kopf.
Auch kleine Mietwohnungen können maximalen Komfort bieten
Die Anmietung einer kleinen Wohnung bedeutet nicht gleichzeitig den kompletten Verzicht auf einen guten Nutzerkomfort. Stattdessen ist ein Höchstmaß an Kreativität bei der Einrichtung und Ausstattung gefragt. Viele Eigentümer haben das erkannt und statten Kleinstwohnungen und Singleappartements beispielsweise mit individuell angepassten Einbauküchen und Einbauschränken aus. Das verschafft ihnen Vorteile bei der Mietersuche und die Chance, für die Teilmöblierung eine höhere Kaltmiete zu verlangen. Gerade für Studenten sind solche Angebote besonders interessant, weil sie die Kosten für die Ausstattung der ersten eigenen Wohnungen spürbar reduzieren. Aber auch die Singles wissen solche Objekte zu schätzen, die im Rahmen des Trennungsjahrs auf die Schnelle eine komplett ausgestattete Wohnung haben wollen.
Was macht Kleinstwohnungen in Städten noch zu lukrativen Objekten?
Im Gegensatz zum Zimmer in der WG bietet das Singleappartement den Vorteil einer in sich abgeschlossenen Wohnung, in der die Bewohner beispielsweise bei der Bad- und Küchennutzung keine Rücksicht auf Mitbewohner nehmen müssen. Allerdings machen winzige Appartements die Mehrfachnutzung der vorhandenen Wohnfläche erforderlich. Bei der Suche nach Kleinstwohnungen bevorzugen deshalb viele Interessenten Objekte in Altbauten. Sie bieten im Vergleich mit Plattenbauten den entscheidenden Vorteil einer größeren Raumhöhe. Bei 2,80 oder 3,00 Metern Raumhöhe ist der Einbau einer zweiten Ebene kein Problem. Besondere Beliebtheit genießt dabei das multifunktionale Hochbett. Größere Manipulationen an den Wänden sind bei freistehenden Konstruktionen nicht notwendig. Inzwischen gibt es dafür komplette Sets, bei denen das Hochbett einen kleinen Kleiderschrank, ein Regal mit Schubkästen und einen integrierten Schreibtisch mitbringt. Damit bleibt sogar im Miniappartement mit weniger als 30 Quadratmetern noch Platz für eine gemütliche Couchecke. Das heißt, die Möbelhersteller haben sich bereits an die Bedürfnisse der Mieter von Kleinstwohnungen angepasst.