Viele Mieter, Eigentümer und Investoren hatten Bedenken, dass die Coronakrise die Kaufpreise und Wohnungsmieten in Berlin in Turbulenzen stürzen würde. Bisher gibt es dafür nach der Auswertung der Tendenzen in den verschiedenen Immobilienbörsen keine Anzeichen. Die Mietpreise sind im ersten Halbjahr 2020 konstant weiter gestiegen. Auch die bisher üblichen Unterschiede der Kosten für Mietwohnungen in Berlin im Zusammenhang mit der Wohnungsgröße entwickelten sich im letzten Halbjahr in gewohnter Weise. Trotz der Preissteigerungen ist es in der deutschen Hauptstadt noch möglich, kostengünstige Wohnungen zu mieten. Wer nicht zu tief in die Tasche greifen möchte, sollte bei der Wohnungssuche nicht auf einen oder zwei Stadtteile festgelegt sein.
In welchen Stadtteilen von Berlin sind Wohnungen am günstigsten und teuersten?
Bei den Neuvermietungen in den letzten Wochen landete der
Stadtteil Marienfelde auf der Rangliste der teuersten Mietwohnungen in Berlin
mit knapp über 20 Euro pro Quadratmeter auf dem Spitzenplatz. Die Plätze 2 und
3 belegen Berlin-Mitte und Moabit mit Kaltmieten zwischen 18 und 19 Euro pro
Quadratmeter. Mit Quadratmeterpreisen zwischen 17 und 18 Euro schaffen es das
Hansaviertel und Friedrichshain ebenfalls unter die Top 5 der teuersten
Berliner Wohngegenden.
Wer eine Berliner Mietwohnung besonders preiswert haben wollte, wurde im Sommer
2020 im Märkischen Viertel fündig. Dort lag bei den Neuvermietungen der Preis
der Kaltmiete durchschnittlich zwischen 7,50 und 8 Euro pro Quadratmeter. Auf
dem zweiten Platz der günstigsten Mietpreise in Berlin landete der Stadtteil Marzahn.
In der Plattenbausiedlung wurden Wohnungen zu Kaltmieten von knapp über 8 Euro
pro Quadratmeter an Neuzugänge vermietet. In den Top 10 der preiswertesten
Berliner Stadtteile finden sich außerdem beispielsweise Kaulsdorf, Rudow,
Haselhorst, Borsigwalde und Gropiusstadt.
Kleinstwohnungen in Berlin weisen starke Preissteigerungen auf
Der Durchschnitt der Neuvermietungen lag im gesamten Jahr 2019 bei einer 30-Quadratmeter-Wohnung in Berlin bei knapp 15 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Inzwischen steuert der Preis auf die 18-Euro-Marke zu. 2019 war die 60-Quadratmeter-Wohnung im Schnitt noch für unter 12 Euro kalt pro Quadratmeter zu bekommen. Auch das hat sich geändert. Aktuell verlangen Eigentümer und Verwalter knapp über 13 Euro. Ähnlich ist der Trend bei den 100-Quadratmeter-Wohnungen. Hier müssen Interessenten etwa einen Euro Kaltmiete mehr als im vergangenen Jahr einplanen. Es scheint also, als schafft es der Mietendeckel bisher noch nicht, die rasante Erhöhung der Kosten für Mietwohnungen in Berlin spürbar zu verlangsamen.
Trend bei der Hausmiete in Berlin geht zu kleineren Objekten
Auf dem Markt der mietbaren Häuser in Berlin weist eine interessante Tendenz auf. Die Mietpreise für kleinere Objekte steigen schneller als die durchschnittlichen Kosten für Häuser mit größerer Nutzfläche. Wer aktuell ein Haus mit 100 Quadratmetern mieten möchte, kommt im Schnitt mit rund 14,50 Euro kalt pro Quadratmeter zum Zug. Im Vergleich zum letzten Jahr bedeutet das eine Erhöhung um rund einen Euro je Quadratmeter. Die Kaltmiete für ein 150 Quadratmeter großes Haus in Berlin hat im Vergleichszeitraum lediglich rund 30 Cent zugelegt. Bei großen Häusern ist die durchschnittliche Kaltmiete im Vergleich von 2019 zum ersten Halbjahr 2020 um etwa 1,60 Euro pro Quadratmeter auf nunmehr knapp über 14 Euro gesunken.
Lage spielt beim Preis für die Hausmiete eine große Rolle
Auch in diesem Segment des Berliner Immobilienmarkts gibt es erhebliche Unterschiede nach der Lage. Das mit Abstand teuerste „Pflaster“ bei der Hausmiete ist der Berliner Stadtteil Grunewald. Dort werden Kaltmieten zwischen 21 und 22 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Ebenfalls auf die Siegertreppchen der Top 3 schaffen es die Stadtteile Neukölln (knapp 20 Euro) sowie Tegel und Zehlendorf (zwischen 17 und 18 Euro). Die günstigsten Häuser zur Miete wurden in den letzten Wochen in Haselhorst, Mahlsdorf, Staaken und Kaulsdorf angeboten. Hier kommen Interessen für die Hausmiete in Berlin aktuell für weniger als 12 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter zum Ziel.